Ausbildung und Führerschein:
Bei uns geht beides!
Um junge Menschen für den Beruf des Gebäudereinigers zu begeistern, leistet unsere Innung mit frischer Informationspolitik schon recht gute Arbeit. Und wir auch!
Trotzdem ist das Ansehen der beschäftigungsstärksten Branche Deutschlands (knapp 700.000 Menschen) immer noch nicht so glänzend, wie wir uns das als Gebäudedienstleister − und da sprechen wir sicher für die gesamte Branche – wünschen würden.
Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie bestätigen uns Politik und Medien:
Das Gebäudereinigerhandwerk ist systemrelevant.
Das hört sich gut an, macht es aber nicht leichter, junge Menschen für diesen abwechslungsreichen Ausbildungsberuf zu begeistern.
Auch wenn die Zahl der Jugendlichen, die nach der Schule ins Studium abwandern, etwas zurückging: Für beinahe jedes Handwerk in Deutschland resultieren daraus gravierende Nachwuchssorgen – Branchen wie Maschinenbau, Fahrzeugtechnik und Büro mal ausgenommen. Denn in diesen Ausbildungsberufen ist die Nachfrage immer noch größer als das Angebot freier Lehrstellen. So wird es – insbesondere für unsere Branche – immer schwieriger, Nachwuchs zu rekrutieren.
Bei nahezu allen Jugendlichen steht immer die Frage nach dem „Traumberuf“ im Raum oder andersherum: Was will ich werden und wo und wie kann ich mich verwirklichen? Und das in Zeiten, wo sich in sozialen Netzwerken haufenweise junge Influencer tummeln, die damit augenscheinlich das ‚große Geld‘ verdienen. Krisensicher ist das nicht und erst recht keine Basis für eine berufliche Zukunft. Unser Beruf hingegen ist krisensicher, denn gereinigt werden muss immer.
Und wem das noch nicht genug ist,
der kann sein Können
auch in der Selbstständigkeit unter Beweis stellen.
Gute Ausbildung ist nicht nur Theorie und Praxis
Benjamin Bächle, gelernter Gebäudereiniger und Ausbildungsbeauftragter bei der TEREG: „Meist ist den jungen Menschen nicht klar, was der Beruf Gebäudereiniger alles zu bieten hat. Wenn sie die ersten Wochen bei uns im Team arbeiten, wird ihnen das erst richtig bewusst. Interessanterweise stoßen nicht wenige von ihnen über Mund-zu-Mund-Propaganda zu uns. Beim Netzwerken mit Gleichaltrigen erfahren sie, dass wir eine gute und technisch sehr fundierte Ausbildung anbieten, die als ‚Duale Ausbildung‘ in Schule und Betrieb angelegt ist.“
Abi Kaab, Qualitätsprüfer und Stellvertreter von Benjamin Bächle schaut nicht nur aufs Fachliche: „Wir sind Dienstleister und so verhalten wir uns auch. Neben umfangreichem Fachwissen und korrekter Arbeitsausführung stellen wir Werte wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein nach vorne. Und Teamgeist ist gefragt.“
In einer eigenen Ausbildungsabteilung werden unsere Azubis Schritt für Schritt auf ihren Berufsalltag vorbereitet. Eine Handvoll Key Facts ist uns neben den fachlichen Ausbildungsinhalten dabei besonders wichtig:
- Selbstständiges, eigenverantwortliches Arbeiten
- Bereits ab dem ersten Tag fachliches Einbinden in die Arbeitsaufgaben
- Strukturierte Einarbeitung der ‚Beginner‘ durch Ausbilder, Ausbildungsbeauftragte, Fachbereiche sowie den Azubis des 2. und 3. Lehrjahres
- Wöchentliche Feedbackrunden
- Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Teamgeist
Unsere Ausbildungsbeauftragten Benjamin und Abi:
Bessere Azubibetreuer könnt Ihr Euch und können wir uns nicht wünschen.
Wie läuft die Ausbildung bei uns ab?
Unsere duale Ausbildung findet in Schule und Betrieb statt.
Während die Azubis im betrieblichen Part auf den Baustellen täglich die Arbeitspraxis des Gebäudereinigerhandwerks von der Pike auf lernen, finden an der Gewerbeschule für Bautechnik G 19 in Hamburg-Allermöhe zwei- bis dreimal jährlich die theoretischen Unterrichtsblöcke statt. Diese beinhalten spezifische Lernfelder wie beispielsweise Oberflächen- und Materialkunde oder Pflege und Konservierung.
Spezielle Aufgabenstellungen wie beispielsweise Schädlingsbekämpfung oder Fassadenreinigung werden darüber hinaus am Elbcampus, dem Kompetenzzentrum der Handwerkskammer Hamburg, überbetrieblich behandelt. Denn nicht jeder Ausbildungsbetrieb hat diese Arbeitsfelder im Portfolio.
Unsere langjährige Erfahrung als Ausbildungsbetrieb zeigt, dass eine diversifizierte Ausbildung in Betrieb und Schule, ergänzt durch übergeordnete Weiterbildungen eine stabile Basis für eine überdurchschnittlich gute Ausbildung und deren Abschluss bildet. Schließlich sind aus unseren Lehrlingsreihen schon Landessieger und Jahrgangsbeste hervorgegangen.
Dann geht's los...
Ausbildungsstart ist der erste August eines jeden Jahres. Neben der Ausbildung zum Gebäudereiniger bieten wir auch Ausbildungsplätze auf dem kaufmännischen Sektor und im IT-Bereich.
Benjamin Bächle hat Zahlen: „Für die Ausbildung zum Gebäudereiniger haben wir 2022 fünf junge Menschen gewinnen können, vier Männer und eine Frau. Bei den Frauen dürfen es gerne mehr werden. Denn bei uns arbeiten Gesellinnen, die genauso technikaffin sind wie ihre männlichen Kollegen.“
In den ersten Tagen geht es darum, die Strukturen und das Leistungsspektrum des Unternehmens kennenzulernen. Oft gibt es erstaunte Gesichter beim Blick ins TEREG-Portfolio, vor allem, wenn man ein Vorurteil im Kopf hat, das in etwa so lauten könnte:
„Gebäudereinigung ist doch nur Klo putzen.“ Was alles in dieses vielseitige Berufsbild gehört, beschreiben wir im weiteren Verlauf des Blogs.
Kostenlose Imagekleidung wird ausgegeben, für jeden Azubi ein kompletter Satz: Arbeitshosen, mehrere Shirts, Hoodie, Sweatjacke, Arbeitsschuhe. Je nach Arbeitseinsatz kommen auch Sicherheitswesten und -jacken dazu: Bereits die Kleidung schafft ein Zugehörigkeitsgefühl.
„Von Anfang an behandeln wir unsere Azubis als vollwertige Kollegen,“ sagt Abi Kaab, Bächles Stellvertreter. „Wir erklären zwar alle Schritte sehr genau, lassen die Jugendlichen dann aber auch machen. Learning by doing: Das hat sich bislang bestens bewährt.“
Ein Azubi-Tag
Morgens, punkt 7.00 Uhr, Treffen mit den Azubis: Arbeitsbesprechung.
„Zuerst schauen wir auf die anstehenden Arbeitsaufträge, stellen Maschinen und Material zusammen und dann geht’s auch schon los auf die Baustelle,“ so Abi Kaab. Die liegt meistens direkt in Hamburg oder deren Peripherie.
Erste Handlung vor Ort: Die Sicherheitsunterweisung.
Wie ist die aktuelle Baustelle gegen verschiedene Gefahren abzusichern und was muss der Mitarbeitende zu seinem persönlichen Schutz tun? Hier geht es um das Anlegen der persönlichen Schutzausrüstung (PSA). Die variiert je nach Aufgabenstellung und kann aus Gehörschutz, Schutzbrille oder auch Sicherheitshelm und entsprechendem Gurtzeug bestehen, wenn man beispielsweise an der Fassade arbeitet. Was ist beim Arbeiten mit Leitern und Fahrgerüsten zu beachten? Bevor die eigentliche Arbeit aufgenommen wird, werden diese arbeits- und gesundheitsschutzrelevanten Punkte den Azubis bis ins Detail erläutert. Denn ganz ungefährlich ist unser Beruf nicht.
Dann folgt die Praxis: Auch die hat es mit drei Jahren Ausbildungszeit (verkürzt auf 2 ½ Jahre bei guten Leistungen) in sich. Beispiele der Lerninhalte: Der richtige Umgang mit Maschinen und Hilfsmitteln, der Einsatz von Reinigungs- und Pflegeprodukten und deren Wirkweise auf unterschiedliche Oberflächen, Materialkunde, Reinigungsmethoden, Physik, Chemie, Kalkulation und Angebotslegung, um hier nur einige zu nennen. „So wachsen unsere Azubis Tag für Tag gut in ihre Aufgaben hinein“, resümiert Bächle.
In den Azubi-Runden ist häufig die aktuelle Arbeitswoche noch einmal Thema, Berichtshefte werden gesichtet und schulische Themen besprochen, der Lernstatus bei den Azubis abgefragt. Hier kristallisiert sich heraus, welcher der Beginner möglicherweise etwas mehr Förderung braucht.
Reinschnuppern dürfen die Azubis überall, sei es in der Glas- oder Fassadenreinigung, auf den Busbetriebshöfen, bei der Graffitientfernung oder der nächtlichen Parkhausreinigung. Spätestens hier wird den meisten klar: Gebäudereiniger ist ein Beruf mit Perspektive und jede Menge interessanter Einblicke.
Der Umgang zwischen Ausbildungsbeauftragten und Azubis ist freundschaftlich-kollegial und findet auf der Du-Ebene statt. Benjamin Bächle dazu: „Die Auszubildenden gut vorzubereiten, sie für das Tagesgeschäft bestmöglich zu stärken – das steht dem Vermitteln von Fachwissen und Arbeitspraxis nicht nach. On top geben wir ihnen die Möglichkeit, im Rahmen ihrer Ausbildung bei uns den Führerschein zu machen. Damit sind sie in vielerlei Hinsicht gut gerüstet für ihr berufliches Fortkommen.“
Die ganzheitliche Betreuung unserer Auszubildenden hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte immer wieder aufs Neue bewährt. Schließlich spricht es für sich, dass einige ehemalige Azubis als Gesellen im Dienst der TEREG bleiben und sich hier stetig weiterentwickeln.